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21/2022

Trümmer, Trümmer, ich lege alles in Trümmer! Doch dies wird nicht eher geschehen, bis der kommt, den ich dazu beauftragt habe. Ihm werde ich das Gericht übergeben.

Hesekiel 21,32 (Hoffnung für alle)

Das British Museum in London beherbergt viele Funde aus archäologischen Stätten, die in der Bibel eine Rolle spielen. Eine Tontafel aus Babylon hat es mir besonders angetan: Die Form ähnelt einer menschlichen Leber; darauf sind Beispiele von Eingeweidewindungen zu sehen, die dazu dienten, künftige Orakelpriester und Wahrsager auszubilden. Von solchen Praktiken berichtet der Prophet Hesekiel und zeichnet auf Gottes Befehl hin eine Karte. Als der König von Babylon gegen Süden zieht und an zwei Wegweiser kommt, befragt er das Losorakel und schaut, welche Form die Leber eines Opfertieres hat, schüttelt Pfeile in einem Köcher und zieht einen markierten heraus. Dann zieht er nach Jerusalem (statt nach Rabba) und belagert die Stadt. „Die Menschen in Juda glauben nicht, dass diese Orakelentscheidung richtig sein kann ... Doch er bringt nun ihre ganze Schuld ans Licht und nimmt sie gefangen.„ (Hes 21,28 Hfa)

Die Bibel beschreibt also damalige Praktiken wie die obige genau, und sie konnten durch archäologische Funde bestätigt werden. Darüber hinaus sprechen sie aber auch zu uns heute. Wo holen wir uns Rat, wenn es um Entscheidungen geht?

Am Ende jedes Jahres wird die Weltgeschichte zusammengefasst und man stellt Prognosen und Prophezeiungen für das kommende Jahr auf. Wirtschaftswissenschaftler, Zukunftsforscher, Astrologen und andere blicken dabei in die Zukunft und geben Ratschläge. Selten wird dann aber am Ende eine Trefferquote veröffentlicht. Hat irgendjemand die Coronapandemie des Jahres 2020 vorhergesagt? Wer warnte vor einem Virus, das sich rasend schnell ausbreitete? Wer riet zu Vorsorgemaßnahmen?

Der Prophet Hesekiel warnte das Volk Israel damals rechtzeitig. Er riet dringend dazu, zu Gott zurückzukehren, ihn ernst zu nehmen. Zusammen mit anderen predigte er, sprach in Gleichnissen, appellierte eindringlich, erinnerte an die Verheißung des kommenden Messias.
Auch heute gilt es zu fragen: Auf wen höre ich, wie entscheide ich mich, welchen Weg schlage ich ein?

Hanna Klenk


© Advent-Verlag Lüneburg

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