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28/2022
 

[Jesus Christus] war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.


Johannes 1,9
Als sich vor zwei Jahren die Coronavirus-Pandemie ausbreitete, gab es zwischen den vielen schlechten Nachrichten auch hoffnungsvolle Lichtblicke. Gesten der Dankbarkeit auf Straßen und Balkonen rührten im medizinischen Bereich Tätige zu Tränen. Künstler veranstalteten Hauskonzerte vor laufender Kamera, um denen, die ihre vier Wände nicht verlassen konnten, etwas Abwechslung zu bieten. Per Kleinanzeige boten Schüler und Studenten ihre Hilfe beim Einkaufen oder Babysitten an. Privatpersonen machten sich an die heimische Nähmaschine, um einfache Schutzmasken zu nähen, und vieles mehr.
Wenn wir über die Merkmale der Endzeit reden, beschränken wir uns häufig auf die Aussagen, die den Verfall der ethischen Werte und das Erkalten der Liebe und Hilfsbereitschaft beschreiben. Wir sollten darauf achten, dass wir nicht zu Schwarzweißmalern werden: Menschen, die nicht in einer bewussten Beziehung zu Gott leben oder den Glauben sogar ablehnen, sind dennoch in der Lage, Gutes zu tun. Und leider gibt es genug bekennende Christen, deren Verhalten nicht auf Anhieb mit Demut oder Herzlichkeit in Einklang gebracht werden kann.
Natürlich sollen Christen für die Gesellschaft das sein, was das Salz für die Suppe ist. Aber Gott sei Dank besteht der Rest der Welt nicht aus Dieben, Mördern, Lügnern und notorischen Egoisten. Gerade im deutschsprachigen Raum ist bei jeder Benefizveranstaltung (meistens in der Adventszeit) die Spendenbereitschaft und Solidarität von Bürgern und Unternehmern beachtenswert.
Der Geist Gottes hat sich nicht von der Menschheit zurückgezogen. Die Strahlen der Güte und Freundlichkeit unseres Erlösers, des „wahren Lichtes„, erreichen immer noch jedes Menschenherz. Nicht überall, aber immer wieder, bringen sie die Saiten der Solidarität, Nächstenliebe und Opferbereitschaft zum Schwingen. Immer wieder lassen sich Menschen von diesem Licht berühren und zur wahren Quelle der Hoffnung für diese Welt führen.
Solange die Sonne aufgeht – und das tut sie jeden Tag –, sind wir dazu aufgerufen, für christliche Werte und Gottes Liebe ein- und aufzustehen. Denn Gott hat uns Menschen noch nicht abgeschrieben!

Elí Diez-Prida


© Advent-Verlag Lüneburg



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