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41/2021
 

Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.

Offenbarung 21,6

Diese Andacht schreibe ich im Frühsommer 2018. Erinnerst du dich an diese Zeit? Monatelange Trockenheit, Hitze an die 40 Grad, die Ernte verdorrte auf den Feldern, die Bauern konnten ihre Tiere nicht mehr versorgen, in Schweden, Australien und auch bei uns brannten die Wälder. Die Gewässer trockneten aus und das Trinkwasser wurde stellenweise knapp. Wasser – einmal mehr mussten wir erkennen, wie lebensnotwendig dieses kostbare Nass ist.

Vom Wasser spricht auch unser Bibeltext, der im Jahr 2018 die Jahreslosung der evangelischen Kirche war. Dieser Vers ist mir persönlich wichtig, da der Paralleltext in Offenbarung 22,17 mein Tauftext ist. Aber was macht diesen Text so besonders?

Es ist Gott selbst, der diese Verheißung ausspricht. Er will das Gute für uns! Wenn wir Durst haben, wissen wir die Bedeutung von frischem Wasser zu schätzen. Die Qualität des „lebendigen„ Wassers ist erstklassig: Es ist nicht abgestanden, verschmutzt, salzig oder verkeimt, sondern klar, erfrischend und gesund.

Es ist Gott, der dieses Wasser gibt. Niemand sonst kann das. Und er gibt es demjenigen, der es wirklich braucht, also dem Durstigen. Er vergießt es nicht einfach mit der Gießkanne oder verteilt es ungefragt, nein – das „Geben„ ist eine ganz persönliche Geste. Ich muss Gott manchmal danach fragen oder meine leeren Hände hinhalten, aber niemand bekommt das Wasser, wenn er es nicht will.

Das Beste ist: Dieses wertvolle Wasser gibt es umsonst! Ich kann es nicht kaufen. Ich kann auch sonst nichts dafür geben, wie in einem Tauschgeschäft. Das war und ist für mich immer wieder überraschend: Ich muss mir nicht erst Gottes Gunst erwerben, opfern, Gebote halten und so weiter. Nein, ich bekomme das Wasser, wenn ich Gott darum bitte, wenn ich ihm sage, dass ich durstig bin.

Natürlich ist dieses Wasser ein Bild (siehe Joh 4). Es meint das Leben selbst. Lebendiges Wasser steht für das Leben, das nur Gott zu geben vermag. Es meint weniger das biologische (obwohl auch das von ihm kommt), sondern vor allem das seelische Leben, ein Leben in Gottes Nähe, vor seinem Angesicht. Wenn ich seelischen Durst habe, dann rufe ich nach Gott und er wird meinen Durst löschen!

André Zander


© Advent-Verlag Lüneburg


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