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15/2022

Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.

Offenbarung 21,4

Leider zu schön, um wahr zu sein – oder doch nicht? Als Fünfjähriger hatte ich bereits so viel Schlimmes erlebt, dass ich nur einen Wunsch hatte: Ich wollte sterben. Ich betete zu Jesus, er möge mich zu sich in den Himmel holen. Bloß weg hier! So wünschte ich mir damals den Ausweg. Es gab für mich keinen Zweifel daran, dass Jesus mich liebt und ich mit all meinem Schmerz und meinen Sorgen jederzeit zu ihm kommen konnte. In dieser Welt dagegen, war ich überzeugt, liebt mich niemand und keiner will mich haben. Jesus war für mich der Einzige, mit dem mich etwas verband. Ich unterhielt mich sehr oft und stundenlang mit ihm.

Da ich diesen Text schreibe, hat Gott mir meinen Wunsch damals offensichtlich nicht erfüllt. Er wusste, dass mein Leben neu und viel besser werden würde.

Neulich betete ich wie jeden Morgen zu meinem Gott. Mit einem Mal wurde mir dabei klar: Mein kindlicher Wunsch nach einer angstfreien Welt ohne Leiden war keine reine Fiktion, sondern ein sehr realer Wunsch mit begründeter Hoffnung! Jesus macht alles neu, wenn er zurückkehrt. Wie herrlich das sein wird, kann ich mir ehrlicherweise nicht richtig vorstellen, denn momentan ist es hier immer noch hart und oft schmerzvoll, obwohl ich keine fünf mehr bin.

Bis heute befinden sich viele Menschen am Rande der Verzweiflung und wissen nicht weiter. Noch immer wollen manche eher sterben als leben. Doch der Offenbarungstext verspricht Hoffnung. Gottes Wort, seine Zusage, der uns geschenkte Blick in die Zukunft lässt uns erahnen, wie wunderbar das Neue sein wird. Es sprengt an allen Enden unsere Vorstellungskraft. Endlich eine Welt ohne all die Grausamkeiten ... Und stattdessen eine Welt mit unendlicher Liebe; Gott wird mitten unter uns leben, wird uns direkt begegnen und für uns da sein – und wir für ihn! Nur deshalb wird alles gut. Er kommt zu jedem von uns und trocknet die Tränen. Und dann eröffnet er uns alle Unglaublichkeiten: „Wenn der HERR die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden.„ (Ps 126,1) Noch sind wir „gefangen„, aber meine Sehnsucht nach Jesus ist heute größer denn je. Ich bete für seine baldige Rückkehr!

Uwe Plesotzky


© Advent-Verlag Lüneburg

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