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01/2022

Und so wurde Jesus Christus geboren. Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt. Aber noch vor ihrer Hochzeit wurde sie, die noch Jungfrau war, schwanger durch den Heiligen Geist. Josef, ihr Verlobter, war ein aufrechter Mann. Um sie nicht der öffentlichen Schande preiszugeben, beschloss er, die Verlobung in aller Stille zu lösen.

Matthäus 1,18–19 (Neues Leben Bibel)

Weihnachten gilt als das Fest der Liebe und der Familie! Davon wird in der Adventszeit viel geredet, gesungen, geschrieben und gezeigt. Auch wenn wir wissen, dass Jesus nicht an Weihnachten geboren wurde, bieten diese Tage Zeit, um über Gottes Geschenk an uns nachzudenken. Gott wurde ein Mensch und „bestand nicht auf seinen göttlichen Rechten.„ (Phil 2,6)

Maria sollte die Mutter des Erlösers werden. Als ihr das der Engel Gabriel (Lk 1,26ff) verkündigte, war es für sie unerklärlich, denn sie hatte noch keinen sexuellen Kontakt mit Josef, ihrem Verlobten, gehabt. Doch sie stellte sich Gott ganz zur Verfügung, indem sie Gabriel antwortete: „Siehe, ich bin des Herrn Magd, mir geschehe, wie du gesagt hast„. Als Josef erstaunt bemerkte, wie sich Marias Bauch langsam wölbte, wollte er die Verlobung mit ihr (damals schon rechtlich bindend) in aller Stille lösen, um Maria die öffentliche Schande eines unehelichen Kindes und vielleicht sogar die Steinigung zu ersparen. Deshalb erklärte Gott Josef im Traum den wahren Grund für Marias Schwangerschaft. Und so blieb Josef bei ihr.

Es ist für uns unvorstellbar, wie der allmächtige und unendliche Gott als Baby im Leib von Maria wuchs und geboren wurde. Hilflos und zart war er auf die Hilfe seiner Eltern angewiesen und erlebte eine „normale„ Kindheit. Für Maria und Josef war es eine Herausforderung, denn seine Geburt stellte ihre Zukunft auf den Kopf. Im weiteren Verlauf kamen noch die Flucht vor Herodes und ihr Aufenthalt in Ägypten hinzu. Doch sie nahmen Gottes Handeln für ihr Leben an und erlebten seine Führung.

Wie reagieren wir, wenn unsere Pläne durchkreuzt werden, weil wir ein Wort der Bibel, ein Gespräch mit Freunden oder einen Aufruf in einer Zeitschrift als Ruf Gottes erkennen? Sind wir bereit, das Risiko auf uns zu nehmen und uns führen zu lassen?

Machen wir es so wie Maria und Josef, die darauf vertrauten, dass Gott den besten Weg kennt und es gut mit ihnen meint.

Günter Schlicke


© Advent-Verlag Lüneburg

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