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Gesetz gegen religiösen Haß (07.08.05)

Großbritannien: Gesetz gegen religiösen Haß beschlossen

Bis zu sieben Jahre Gefängnis drohen - Kritiker um Religionsfreiheit besorgt
L o n d o n (idea) - Das britische Parlament hat ein Gesetz gegen die Verbreitung von religiösem Haß verabschiedet. Das Unterhaus in London stimmte am 11. Juli einem Vorschlag der Regierung zu, mit bis zu sieben Jahren Gefängnis zu bestrafen, wer andere Religionen in der Öffentlichkeit verächtlich macht. Gegen das Vorhaben, das noch vom Oberhaus des britischen Parlaments bestätigt werden muß, hatten mehrere tausend Gemeinden aus allen Kirchen protestiert.
Vor allem Evangelikale befürchten eine Einschränkung der Religionsfreiheit. Das Gesetz gebe extremen Gruppen die Möglichkeit, Kritik an ihnen mit dem Hinweis zurückweisen, es handele sich um Haßaufrufe. Einem Bericht der Zeitschrift "Christian today" zufolge könnte das Gesetz auch Evangelisationen erschweren. Schon der Hinweis auf Unterschiede zwischen den Religionen könne als Anstiftung zum Haß ausgelegt werden, zitiert das Blatt führende Evangelikale.
Respekt bedeutet nicht, das Evangelium vorzuenthalten
Der Generalsekretär der Afrikanischen und Karibischen Kirchen in Großbritannien, Katei Kirby, sagte, es sei selbstverständlich, daß man den Glauben anderer Menschen respektiere. Das bedeute aber nicht, ihnen das Evangelium vorzuenthalten. Viele Kirchenmitglieder machten zur Zeit Hausbesuche bei Nachbarn, um mit ihnen über das Christentum zu sprechen. Wenn jemand behaupte, er sei wegen seiner religiösen Überzeugung beleidigt worden, könne er Christen ins Gefängnis bringen. Andere Kirchenleiter erklärten, daß man Bibel und Koran beschneiden müsse, weil große Abschnitte als Kampf gegen andere Religionen verstanden werden könnten. Die Abstimmung erfolgte wenige Tage nach dem Terroranschlag am 7. Juli in London, bei dem mehr als 50 Menschen starben und über 700 verletzt wurden. Die Täter waren vermutlich extreme Islamisten pakistanischer Herkunft.

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