Sie sind hier: Andacht der Woche  

04/2022
 

Groß sind die Werke des HERRN; wer sie erforscht, der hat Freude daran.

Psalm 111,2

Unsere Smartphones werden immer intelligenter. Inzwischen laufen die höherwertigen Geräte schon den Fotokameras den Rang ab, zumindest was Nachtfotografie angeht. Die Produktion von Kompaktkameras lohnt sich für die Hersteller kaum noch, weil die Handys mit ihren Minikameras so viel besser geworden sind.

Dabei haben auch die neuen Systemkameras enorme Fortschritte gemacht. Bei jedem Start wird zunächst möglicher Staub vom Sensor abgeschüttelt. Außerdem erkennen sie Motive von selbst, passen die Einstellungen mithilfe künstlicher Intelligenz selbsttätig an und vieles andere mehr.

Doch selbst nach über 180 Jahren Fotografie ist die Kombination aus menschlichem Auge und Gehirn den modernen Geräten immer noch überlegen. Unsere Linse wird durch das Augenlid rund 15 Mal pro Minute „abgewischt„, auf beiden Augen synchron. Die Hornhaut bleibt sauber, feucht, wird mit Sauerstoff versorgt und vor zu viel Licht geschützt. Mit einem schnellen Lidschlag können wir verhindern, dass ein Fremdkörper ins Auge gelangt. Wir können unsere Linsen bewusst auf etwas scharfstellen und nehmen wie bei einer Lichtfeldkamera dennoch alle anderen Dinge ebenso wahr. Unser Auge reagiert im Zusammenspiel mit dem Gehirn reflexartig darauf, wenn sich etwas in unserem Gesichtsfeld bewegt. Was Lichtempfindlichkeit angeht, kann keine Kamera unseren Augen das Wasser reichen. Im Dunkeln stellt sich unser Sehsystem auf schwarz-weiß um, um auch bei geringer Lichtausbeute immer noch etwas sehen zu können – und das ohne Bildrauschen, das bei unseren Digitalkameras mitunter Probleme macht. Unsere Augen sind sogar unterwassertauglich.

Das Erstaunliche ist, dass all dies bei uns Menschen schon seit Jahrtausenden klaglos funktioniert. Genauso wenig, wie ein Fotoapparat durch langes Herumliegen seiner Einzelteile und gelegentlichem Herunterfallen derselben entsteht, ist unser Auge dem Zufall entsprungen. Hinter den modernen Digitalkameras steckt eine Menge Entwicklerintelligenz, die man bewundern muss. Umso mehr bewundere ich den Schöpfer, der uns mit enormer Sehkraft ausgestattet hat. Wir können die Werke seiner Schöpfung sehen und dürfen uns auch heute daran erfreuen. Gott sei Dank!

Matthias Müller


© Advent-Verlag Lüneburg



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