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11/2020
 

Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin!

Psalm 46,11


Im Januar 2018 hatten mein Mann und ich die Gelegenheit, für einige Tage nach Teneriffa zu fliegen. Es war herrlich, auf diesem Weg der Kälte und der Grippewelle zu entfliehen. Wir verbrachten herrliche Tage damit, auf dem Pico del Teide zu wandern und an den wunderschönen Lavastränden auszuruhen. Das Meer war einladend und wir konnten sogar darin schwimmen. Unser Rückflug nach Zürich war für den 16. Januar gebucht. Die Zeitungen berichteten über den ankommenden Sturm Evi, der seinen Höhepunkt in der Schweiz am Nachmittag, genau zum Zeitpunkt unserer Ankunft erreichen sollte. Da der Flug nicht abgesagt wurde, begaben wir uns etwas beunruhigt zum Flughafen. Doch dort deutete nichts auf eine Annullierung des Fluges hin; alles verlief wie gewohnt. Im Flugzeug meinte der Pilot, wir sollten einen ruhigen Flug erleben und zur geplanten Ankunftszeit in Zürich landen. Ganz beiläufig ergänzte er: „In Zürich wird etwas Wind erwartet, aber wir werden euch auf dem Laufenden halten.„ Der Flug verlief tatsächlich wie erwartet ruhig, bis der Pilot kurz vor Zürich alle Passagiere bat, sich anzuschnallen, da die Winde uns etwas durchrütteln würden. Sonst nichts.

Wenn ich Berichte in der Zeitung lese, dann stelle ich fest, wie vieles hochgeschaukelt, übertrieben oder polarisiert wird und sich sogar Verschwörungstheorien breitmachen. Ich staune immer wieder darüber, wie leicht Menschen manipulierbar sind und wie stark wir von den Medien beeinflusst werden. Oft kriegen Leute Existenzängste, werden krank oder sogar depressiv, weil sie mit dem Leben nicht mehr zurechtkommen. Nicht so bei unserem Piloten auf dem Flug. Ja, es rüttelte beim Anflug auf Zürich, es wurde ungemütlich. Aber bevor sich Panik breitmachen konnte, waren wir bereits gelandet. Der Pilot kriegte einen großen Applaus und wir stiegen glücklich und erleichtert aus dem Flugzeug. Der Pilot hatte uns sicher nach Hause gebracht.

Auch unser Gott verbreitet keine Panik. Verschwörungstheorien oder politische Machthabereien, die uns sehr verunsichern können, sind nicht sein Ding. Unser Gott bauscht nichts auf, sondern sagt ganz einfach und klar: „Seid stille und erkennet, dass ich der Herr bin.„ Ja, auf unseren Gott können wir vertrauen, auch in stürmischen Zeiten in unserem Leben. Er bringt uns sicher ans Ziel.

Denise Hochstrasser


© Advent-Verlag Lüneburg


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