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38/2018
 

Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre.

Lukas 22,32

Die am häufigsten genannten Gründe, warum Menschen nicht glauben können, lauten etwa so: „Wenn es Gott gäbe, müsste die Welt anders aussehen!“ Oder: „Wie kann Gott Krieg, Hunger und Katastrophen zulassen?“ Die unzähligen Opfer in der Weltgeschichte sprechen gegen einen Gott, meinen viele Menschen. Als Jesus seinem Freund Petrus sagte, er bete für ihn, dass sein Glaube nicht aufhöre, war diese Fürbitte sehr wichtig. Petrus hatte seine Vorstellung, wie es mit Jesus und ihm weitergehen würde, aber dann kam alles ganz anders.

Schon Kinder müssen lernen, dass nicht alle Wünsche erfüllt werden. Als Erwachsene haben wir schon manch eine Erwartung als unerfüllt abschreiben müssen. Das kann den Glauben an Gott erschüttern. Doch obwohl die meisten Schrecken auf dieser Welt von Menschen verursacht werden, schieben wir Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten oft dem Höchsten „in die Schuhe“. Auch Gläubige können nicht immer eine befriedigende Antwort geben, aber sie vertrauen auf Gott, der alles weiß, sie kennt und liebt.

In den letzten Stunden vor seinem Tod am Kreuz bat Jesus für Petrus, dass er seinen Glauben nicht verlieren möge. Nur wenige Stunden danach hatte Petrus seinen Herrn Jesus schon dreimal verraten, er hatte geleugnet, Jesus zu kennen. Von seinem Versprechen, mit Jesus ins Gefängnis und sogar in den Tod zu gehen, war nichts mehr übrig geblieben.

Jeder hat seine eigene Geschichte und seine eigenen Gründe, anderen Menschen zu verschweigen, dass er Jesus kennt und liebt: Angst um das eigene Leben oder Angst, das Gesicht zu verlieren. Petrus gelang es, nach seinen Gotteszweifeln und Selbstzweifeln wieder neu zu beginnen, mit der Kraft des Höchsten zu rechnen.

Wenn sich Christen in ihren Gemeinden treffen, geht es auch darum, füreinander zu beten, dass der eigene Glaube und das Gottvertrauen der Mitmenschen erhalten bleiben. Selbst wenn wir uns verraten fühlen oder tatsächlich verraten wurden, wollen wir doch Gott vertrauen. Er kennt unsere Anliegen, er fühlt mit uns und ermutigt uns zum Glauben an ihn. Die Fürbitte um mehr Vertrauen zu Gott gehört zum Besten, was wir füreinander tun können.

Meta Dedio


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31/2018 | 03/2018