Sie sind hier: Andacht der Woche  

31/2018
 

Jesus sagte: „Mein Königtum stammt nicht von dieser Welt. Sonst hätten meine Leute dafür gekämpft, dass ich den Juden nicht in die Hände falle. Nein, mein Königtum ist von ganz anderer Art!“

Johannes 18,36 (Gute Nachricht Bibel)

Am 13. November 2015 verübten Terroristen an mehreren Orten in Paris fast zeitgleich und gezielt ein schlimmes Blutbad, bei dem 130 Menschen getötet wurden. Immer wieder haben im Laufe der Geschichte religiöse Fanatiker versucht, das Reich Gottes auf Erden zu errichten. Zur Zeit von Jesus versuchten es die Zeloten mit ihrem Partisanenkrieg gegen die Römer, im Mittelalter wurde das Reich Gottes mit der Kirche als Institution gleichgesetzt und heute wollen islamische Terroristen einen Gottesstaat nach ihrer Version in dieser Welt errichten, immer mit dem Ziel, mehr Gerechtigkeit und Frieden zu schaffen. Viele Menschen träumen von einem tausendjährigen Friedensreich auf Erden unter der Herrschaft der jüdischen Nation.

Jesus hat die Hoffnung seiner Nachfolger auf ein politisches Reich immer wieder zerstört, sodass sie ihn ablehnten und schließlich kreuzigen ließen. Vor Pilatus bestritt er nicht, ein König zu sein, wies aber darauf hin, dass sein Königtum von ganz anderer Art sei. Auf die Frage der Pharisäer, wann das Reich Gottes komme, antwortete Jesus: „Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man’s beobachten kann; ... [es] ist mitten unter euch.“ (Lk 17,20-21)

Es ist also schon seit etwa zweitausend Jahren da, mit dem Leben und Wirken von Jesus auf der Erde ist es angebrochen. Es ist aber nicht für alle sichtbar, da es ein geistliches Reich ist. Auch wir können heute schon Bürger dieses Reiches werden, wenn wir den Zusagen Gottes vertrauen und uns bewusst in der Taufe für Jesus entscheiden. So wächst dieses Reich in unserer Zeit unaufhaltsam.
Doch es kommt der Tag, an dem das Reich Gottes in unsere Welt sichtbar hineinbricht. Es ist der Tag, an dem Jesus ein zweites Mal auf unsere Erde kommt; nicht als Kind in der Krippe, sondern als Herr aller Herren und König aller Könige. Dann wird die tiefste Sehnsucht der Menschen wahr werden: „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ (Offb 21,4) Ich freue mich auf diese Zeit - du dich auch?

Günter Schlicke


© Advent-Verlag Lüneburg


45/2018 | 38/2018